Gemeinde Straufhain

„… Einst durch elementare Gewalt unter Feuerströmen emporgetrieben…“, erhebt sich die Basaltkuppe des Straufhain. Auf dem 450 Meter hohen Kegel stehen die Reste einer einstmals mächtigen Burganlage, die sich über das ganze Plateau erstreckte. Vermutlich angelegt von Haubold von Wildberg sollte die Burg Strufe feindliche Angriffe der Wenden, Sorben und Thüringer trotzen. Seit dem 13. Jahrhundert ist sie eng mit der Geschichte des Henneberger Grafengeschlechts verbunden. Die Burg Strufe wurde Hauptwohnsitz von Graf Poppo 8., später von Graf Hermann 1. Der ordnete um 1270 den Bau einer Henneberge und Schenke, des Holzapfelweinhauses, im nahegelegenen Streufdorf an.

In der Mitte des 13. Jahrhunderts hatte die Burg Strauf immense Bedeutung als Residenz, größere als die der Vesten Coburg und Heldburg.

Straufhain knüpft an diese herausragende Stellung der ehemaligen Residenz von 1250 bis 1350 an. Streufdorf, der Verwaltungssitz, hat sich seit 1990 zu einem modernen Kleinzentrum herausgebildet. Straufhain gehört zu den schönsten Regionen Südthüringens, idyllisch eingebettet zwischen der Bergruine, der Veste Heldburg und den Gleichbergen.

Luftbild Linden
Luftbild Linden

Geschichte der Ortschaften

Seit Karl der Große Ostfranken und Thüringen unter die Verwaltung von Gaugrafen zur Rechtspflege, Grenzbewachung und Beschirmung von Kirchen und Klöstern gestellt hat, finden wir um 837 den Grafen Asis. In der Schenkungsurkunde der Theotrade an das Stift Fulda werden seine Güter benannt, so auch Asiseshuson – EISHAUSEN – eigentlich „zu den Häusern des Asis“. Weitere Bezeichnungen waren um 1259 Eushusin, Eushusen, in der heutigen Mundart „Eshausn“.
Im 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts nannte sich ein Rittergeschlecht nach diesem Ort, das ihnen zu Lehen geben ward. Zu dieser Zeit waren die Ritter noch Versallen des Landesherren mit Lehns- und Steuerpflichten sowie manchen Ritterpflichten und Landesherr war der Kurfürst von Sachsen. Erst um 1720 gelang es ihnen sich von der Lehnspflicht zu befreien. Die Herren von Hessberg waren ein großes Geschlecht, Uradel der fränkischen Reichsritterschaft, schon 804 in Sachsen und 1042 in Franken genannt, mit Stammsitz bei Hildburghausen in Hessberg. Um 1802 endete mit dem Verkauf des Schlosses an den fürstlichen Hof von Hildburghausen (späterer Wohnsitz des „Dunkelgrafenpaares“) die Dynastie der Herren von Hessberg auf Eishausen. Dieses Schloss wurde 1810 an den Dunkelgrafen und seine Begleitung vermietet. 1873 wurde es abgerissen und heute erinnern nur noch Zeichnungen und die Geschichten, die sich um das Dunkelgrafenpaar erzählt werden, daran. In Erinnerung an die Geschichte steht ein Modell des Schlosses auf dem Kirchberg – angefertigt vom ortsansässigen Heimatverein.

Die Kirche wurde 1748 an der Stelle der alten, zu kleinen Kirche, deren Turm 1740 erbaut und 1741 eingestürzt ist, neu erbaut und 1749 eingeweiht. Um 1317 war dies bereits eine sehr bedeutende Pfarrei, zu der damals Steinfeld, Adelhausen, Massenhausen, (Teckenmühle und Meierei), Streufdorf und Stressenhausen gehörten und die als Geistliche einen Dekan und einen Vikar hatten. 1528 wurde hier die Reformation eingeführt und Balth. Zeulenröder war der erste evang. Pfarrer.
Im Zuge der andauernden Sanierungsmaßnahmen hat sich ein Förderverein „Kirche Eishausen“ e.V., unter dem Vorsitzenden Günter Lenhardt, gegründet. Zahlreiche Benefizveranstaltungen sollen helfen, die umfangreiche Finanzierung gemeinsam zu schultern.
Zeitzeugen aus längst vergangen Tagen sind die vielen unter Denkmal stehenden Häuser, Denkmäler, Gedenksteine und Bäume (Tanzlinde). Geschichten erzählen könnte auch das 1855 errichtete und bis 1971 genutzte Brauhaus, was heute durch den Feuerwehrverein nach dem Umbau genutzt wird. Auch das 1874 im Hinterdorf errichtete Backhaus wird von den örtlichen Vereinen immer wieder zum Backen von Köstlichkeiten, ob Brot, Kuchen aller Art, ob süß herzhafte, oder Weihnachtsstollen, genutzt. Nach der im Jahr 2002 abgeschlossenen kompletten Restaurierung macht dies den Nutzern doppelt so viel Spaß. Beim Backen von Brot, süßen und herzhaften Kuchen und im Winter den Stollen haben die Macher viel Freude und wenn es dann noch schmeckt hat man doppelt so viel Freude.

Bereits 1871 wurden am oberen Teil des Kuhbergs die Friedenseiche und der Siegerkranz gepflanzt und somit die spätere Nutzung als Festplatz eingeläutet. 1910 wurde ein Spielplatz angelegt und Dank der Stiftung des Herzogs Georg II. konnte eine kleine Turnhalle für den im Jahre 1890 gegründeten Turnverein im Jahre 1912 gebaut und eingeweiht werden. Im Oktober 1922 erfolgte die Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Kuhberg, welches heute noch zu sehen ist. Die jährliche Pflege der gesamten Anlage wurde von der Gemeinde an den Heimatverein Eishausen übertragen, der auch in jedem Jahr am 3. August-Wochenende sein traditionelles „Kühbergfest“ durchführt.

1993, am 11. März, erfolgte per Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt des Freistaates Thüringen die Bestätigung für den Gemeindezusammenschluss zur Gemeinde Straufhain, dem neben Eishausen heute noch weitere 8 Ortsteile angehören.
Bereits 1853 beschreibt G. Brückner das Eishäuser Volk in seinem Bericht zur Landeskunde des „Herzogthums Meiningen“ als arbeitsam und kirchenfreundlich, aber auch vergnügungslustig, was sich in den zahlreichen Veranstaltungen die jährlich von den ortsansässigen Vereinen durchgeführt werden, widerspiegelt.
Frauentagsfeier mit dem Heimatverein Eishausen
Backhaustag mit dem Feuerwehrverein Eishausen – Brot und Zwiebelkuchen
Feuerwehrverein – Fackelumzug mit anschließendem Lagerfeuer am Vorabend des 01. Mai
Himmelfahrt auf dem Kuhberg mit dem Heimatverein Eishausen
Sportfest des SV Empor
Kühbergfest auf dem Kuhberg mit dem Heimatverein Eishausen
Schlachtfest des Feuerwehrvereins Eishausen
Plankirmes im Oktober

So z.B. die jährlich im Herbst stattfindende Kirmes, die bereits 1590 erstmals in der Chronik von Eishausen Erwähnung fand, ist ein Muss für jeden Eishäuser. Mit der Einweihung des Kulturhauses in Eishausen im Jahr 1976 fanden nicht mehr in Steinfeld, Adelhausen und Eishausen getrennt die Kirmesfeierlichkeiten statt, sondern die Jugend der drei Ortsteile beging die Kirmes zusammen. Auch nach mehr als 25 Jahren treffen sich die Jugendlichen jedes Jahr wieder, um dieses Spektakel zünftig mit Gästen und Freunden zu feiern – zur Freude aller Besucher und Kinder. Die Kinder springen und singen vorneweg „Hanswurscht Laberwurscht – köff mir doch a Bratwurscht!“ Die Hanswürste mögen das gar nicht und jagen hinter den kreischenden Mädchen und Jungen hinterher. Wenn er einen erwischt gibt es mit der Patschen (eingeschnittenes Vierkantholz aus Lindenholz) einen oder mehrer „Patscher“ auf das Hinterteil. Das mögen nun die Kinder wieder nicht. Also wer genügend Puste hat, kann den Hanswürsten entkommen.

Eishausen – nur wenige Kilometer entfernt von der bayrischen Grenze gelegen, war mit Gründung der DDR 1949 ein strategisch wichtiger Verteidigungsunkt. Erst mit der Wende im Jahr 1989 gab es eine Lockerung und 1991 wurde die dort angesiedelte Grenzkompanie aufgelöst. Weitere Zeitzeugen für ein Leben in der Sperrzone, wo Eishausen bis zur Wende 1989 lag, findet man heute nur noch wenige entlang der ehemaligen Grenze zwischen DDR und BRD auf dem damaligen Plattenweg – das „Grünes Band“ wie es heute genannt wird, ist ein ideales Wandergebiet und die Natur holt sich wieder, was ihr einst genommen wurde.

1300 wurde der Ortsteil erstmals urkundlich erwähnt. In den Unterlagen der Dorfgemeinschaft geht man von 1315 aus. Das Dorf im Amt Römhild war im Laufe der Zeit mehreren Herrschaften untertänig. 1424 begann der Bau einer ersten Grenze mit der Landwehr. 1518 einigte man sich über Grenzstreitigkeiten.

Zur Gründung der DDR wohnten 330 Personen im Ort. 1953 wurde die LPG gegründet. 1956 erfolgte die Kanalisierung im Dorf. 1972/73 wurden das Kulturhaus und das Schwimmbad gebaut. 1973 fand die Bildung des Zuchtzentrums Linden/Gleichberg statt.

Erste urkundliche Erwähnung in den Unterlagen „Regesta Diplomatica – Historiae Thuringiae“ nach Otto Dobenecker als Massenhusin datiert mit 18. März 1195. Später um 1317 als Massenhusyn und um 1340 als Massenhusen. Von 1195 bis 1317 hatte das in Massenhausen vorkommende gleichnamige Adelsgeschlecht auch alle Besitzansprüche.

Der Ort machte mit dem ansässigen Rittergut und einem Gestüt von sich reden. Nach dem 2. Weltkrieg und der Gründung der DDR kam die Grenze. Im Dezember 1957 wurde die LPG mit dem viel sagenden Namen „Neues Leben“ gegründet. Zur Unterbringung der Tiere wurden die Gebäudeanlagen des Gestüts genutzt, welche noch kurz vor der Wende 1986 durch Sprengung zerstört wurden. Bis zur Wende war Massenhausen kleinster eigenständiger Ort der DDR. Dabei stand doch der Ort  vor einem ähnlichen Schicksal wie die drei geschliffenen Dörfer Billmuthausen, Erlebach und Leitenhausen. Es war die unmittelbare Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die den Ort zum 500-Meter-Sperrgebiet mit „höchster Sicherheit“ machte. In den Wäldern um den Ort waren 1984 schwerste Sturmschäden aufgetreten.

Zum Glück kam im Herbst 1989 der Mauerfall und mit dem Abbau der Selbstschussanlagen, der Beräumung der Minen um Massenhausen ist wieder Normalität in das Leben der Menschen eingetreten.

 

Am 5. Mai 1486 wurde der Weiler erstmals urkundlich erwähnt. In dem Ort hatte Herzogin Sophia Albertine ein kleines Lustschloss. Dies wurde später verkauft und abgebrochen.

Sophienthal, einst eng mit der Kreisstadt Hildburghausen verbunden, heute Ortsteil der Einheitsgemeinde Straufhain, hat eine bewegte Geschichte. Dies hat der Hobby-Historiker Karl-Heinz Roß herausgefunden.

Beginn ist das Jahr 1486, wie Johann Krauß in seiner Historia 1753 berichtet: „Der Dörings-Hoff ist zu bauen angefangen worden ums Jahr Christi 1486 wie folgender Fürst. Consens meldet; Von Gottes Gnaden Wir Friedrich, des Hl. Röm. Reichs Erz-Marschall und Churfürst und Johannes, Gebrüder, Herzogen von Sachsen. Nach dem uns die Ersamen, Unsere lieben Getreuen, Bürgermeister, Rat und ganze Gemeinde unserer Stadt Hildburghausen fürbracht, wie sie ob der genannten Stadt einen neuen Hoff zu bauen angefangen, um das Sie ein wenig Baufeldes und Ackers daselbst umliegend haben und zu dessen Besserung vier Acker Wiesen in der Flur zu Stressenhausen von Hans zu Schaumberg zum Berg kaufen, demühtig bitten, das Wir unsere Gunst und Willen dazu geben. Bekenne Wir vor uns und Unseren Erben und Thun kund allermännlich, das Wir den genannten von Hildburghausen und Ihren Nachkommen solche Bebauung des Hoffs vergunst, auch die angezeugten Wiesen geeignet und gefreyt haben.“
Gegeben zu Coburg 1486
So lautet in gekürzter Form die Geburtsurkunde vom „Dörings-Hoff“ auch „Dürrhof“, „Dornichhof“ und später „Sophienthal“ genannt.

Der Hof wurde erbaut, um die nahe gelegene Stadt mit Feldfrüchten zu versorgen, eine bessere Schafzucht zu halten und um die zur Stadt gehörigen Felder und Wiesen besser bearbeiten zu können.

Für Hildburghausen war dieser Hof von großer Bedeutung. Als Hofbauern werden dort genannt 1626 Georg Krehmer, 1694 Valentin Hauck und sein Sohn. Die Bedeutung dieses Hofes erkannte auch bald der Herzog Ernst und auf seinen Wunsch musste sich die Stadt schweren Herzens von diesem Hof trennen. Der herzogliche Hof kaufte dieses Gut 1686, dazu noch 16 an der Werra gelegene Wiesen von der Stadt. Aber viel Geld sah die Stadt nicht davon. Der Kaufpreis wurde mit anderen Dingen verrechnet. Der Herzog machte geltend, dass er den Hof mit Schäferei benötige um die Hofküche täglich mit frischer Milch und Butter zu versorgen sowie für die Erweiterung der Schafhaltung. Vielleicht war dies aber nur ein Vorwand, denn schon 1699 verkaufte der herzogliche Hof dieses Gut an den Hofmarschall von Wallbrunn. Der „Dörrhuf“ wird adliger Gutshof. 1706 wird der „Dörrhuf“ vom herzoglichen Haus zurückgekauft. Die Schwiegertochter Sophie Albertina erhielt ihn 1709 als Geschenk. Sophie Albertina war die Ehefrau des Herzogs E. Friedrich I.

War Dörrhof bisher nur ein Gutshof, so vergrößerte sich nun die Anlage. Ein Lustschlösschen namens „Sophienthal“ wurde errichtet sowie ein Fasanenhof mit Gebäuden für den Fasanenfänger, Fasanenhüter und anderem Personal. So umfasste nun das nach ihr benannte Sophienthal den Gutshof, drei Wohnhäuser, die Schäferei und den Fasanenhof mit Gehege und einem kleinen Park. Es wohnten dort vier Familien – Scheller, Hauck, Lippert und Krehmer. Sie bewirtschafteten das Anwesen als Pächter und versorgten den herzoglichen Hof. Besonders geschätzt war der Fasanenhof, so dass noch 1732 der Herzog Ernst Friedrich ein Edikt erließ, dass die Beschädigung des Fasanengartens mit Leibes- und Todesstrafe bedrohte.
Da Bier zu den Grundnahrungsmitteln zählt, ist es nicht verwunderlich, dass selbst so ein kleiner Ort eine Gastwirtschaft hatte, erstmals erwähnt 1751 mit dem Gastwirt Martin. Diese Gastwirtschaft wurde noch 1905 vom Gastwirt Pfeifer geführt. Im Jahre 1724 starb der Herzog Friedrich I. und hinterließ seiner Witwe ein arg verschuldetes Land.

Mit großer Sparsamkeit regierte nun seine Witwe Herzogin Sophie Albertina bis zur Volljährigkeit Herzogs Ernst Friedrich II. im Jahre 1728. Danach zog sie sich auf ihren Witwensitz nach Eisfeld zurück.

Das Land war weiter hoch verschuldet und 16 verschiedene Steuern bedrückten Bürger und Landvolk. Aus Geldmangel wurde 1735 der Fasanenhof in Sophienthal aufgegeben. Der Herzog verkaufte seinen Anteil an Feldern und Wiesen an die Gemeinde Stressenhausen. Kurz darauf wurde auch das Lustschlösschen abgerissen und die Steine für Bauten am Bedheimer-Schloss verwandt.
Auf diese Weise wurde Sophienthal ein Ortsteil von Stressenhausen.

In all den Jahrhunderten vergrößerte sich der Ort kaum, die Familienzahl lag von seiner Entstehung bis zur Volkszählung 1871 immer bei vier bis fünf Familien und ca. 20 Einwohnern.

Erst nach 1945 erhöhte sich diese geringfügig. 1949 waren es sieben Häuser und neun Familien. Die alten Familien wie Lippert, Hauck, Günsch oder Pfränger waren ausgestorben oder verzogen.

Noch heute wird Sophienthal im Volksmund „Dörrhuf“ genannt.

In und um Steinfeld sind bis jetzt noch keine geschichtlichen Funde gemacht worden, doch muss es eine sehr alte Siedlung sein, denn es hat Quellen, Wald und teilweise guten Ackerboden. Urkundlich wird es allerdings erst im Jahre 1317 zum ersten Mal in den Akten des Staatsarchives Meiningen erwähnt. Es wird damals Steynweldt (steiniges Feld) genannt und gehörte dem Grafen von Henneberg, der die Herren von Straufhain damit belehnt hatte. Danach kam Steinfeld zum Amt Heldburg und nach dem 30jährigen Krieg dann zu Hildburghausen. Ab 1500 sind in Steinfeld neben alten Bauerngütern vier adlige Besitzungen gewesen, allen voran das Schlossgut. Eine Verwandtschaft der Herren von Hessberg besaß hier ein Rittergut mit Schloss, das mit einem Wallgraben umgeben war. Das Rittergut kauft später ein Herr von Todenwarth und nach diesem ging es in Besitz eines Fräulein von Butler über. Im Jahre 1799 kaufte die Gemeinde das Schlossgut für 60.000 fränkische Gulden. Die Grundstücke wurden verkauft und in das Schloss wurde die Gemeindeschänke und die Schule gelegt. 1844 wurde das Schloss wegen Baufälligkeit abgerissen und 1845 ein „schönes Gebäude mit Türmchen“ (aus G. Brückner, Landeskunde, 2. Theil, Meiningen 1853) dahin gebaut. Dieses war Schule, Betsaal und Gemeindestube zugleich, wurde bis 1989 als Grundschule genutzt und wird heute als Wohnhaus erhalten.

Die Marschall- oder Weimarschiedenhöfe waren eine zweite adelige Besitzung. Auch diese gingen 1707 in den Besitz der Gemeinde über.

Die dritte adelige Besitzung hieß Stockhornhöfe. Es war ein einstöckiges Wohnhaus mit großer Scheune, Brandensteiner Hof genannt. Mit dem Kauf des Schlosses ging auch diese Besitzung in das Eigentum der Gemeinde über. 1800 wurden das Haus und die Scheune niedergerissen und darauf der Gasthaus „Zu den drei Lilien“ (Posthaltestelle) gebaut.  Schließlich gab es noch einen Schafhof mit Schäferei.

Steinfeld ist der wasserreichste Ort der ganzen Umgebung. Es fließen hier Rodach, der Steinbach, der Springbach und der Abfluss der Bergquelle zusammen. Ein reiches Quellengebiet liegt nördlich des Ortes. Im Süden des Ortes liegt der Heidhügel, an dessen Abhang die stärkste Quelle (sehr eisenhaltig), die Bergquelle – genannt Bergloch – entspringt. Auf Grund dieser starken Quellen wurden viele Brunnen und am Ausfluss des Berglochs gleich 3 Mühlen nah beieinander auf engen Raum betrieben, von denen keine mehr existiert und nur noch zu Wohnzwecken dienen.

Die Steinfelder Flur liegt in der Hauptsache im Gebiet des Keupers und des Muschelkalks. In diesem Gebiet liegt teilweise guter Ackerboden. Dazu kommen etwa 162 ha Wald.

Der ursprünglich ausschließlich landwirtschaftlich geprägte Ort, verzeichnet ebenfalls wie die meisten Orte eine von den gesellschaftlichen Verhältnissen geschuldete Entwicklung. So werden fast alle landwirtschaftlichen Gehöfte anderweitig genutzt, sind leerstehend oder bereits entfernt.

Bemerkenswerte Denkmäler sind wegen der Seltenheit ihrer Erhaltung ein Brunnenhaus aus Stein, würfelförmig, aus mächtigen Blöcken geschichtet, aus dem Jahr 1694, die Dorflinde mit herumgeführter Steinbank, in den Ästen der Krone von dorischen Säulen und Balkenwerk gestützt und der Schwanenbrunnen, welcher 1898 von Hildburghausen nach Steinfeld kam.

Der im August 1991 bei einem Auffahrunfall durch einen LKW stark beschädigte Brunnen konnte Dank des Einsatzes der Firma Blaurock aus Hinternah am 14. April 1992 wieder in neuem Glanz erstrahlen, zur Freude aller Steinfelder und aller Durchreisenden, da der Brunnen mit seinen Schwänen im Kreuzungsbereich Coburg – Heldburg täglich grüßt. 

Waren die Strukturen des Ortes früher so aufgebaut, dass sowohl die Versorgung als auch das gesellschaftliche Leben eigenständigen Charakter trug, so verteilt sich das jetzt in vielen Bereichen auf die Einheitsgemeinde.

Beispiele für die Eigenständigkeit waren: Eigenversorgung durch Landwirtschaft, Brauhaus, Backhaus (heute noch funktionstüchtig und von ortsansässigen Vereinen genutzt), Schuster, Schmiedemeister, Stellmacher, Malermeister, Schneider, Friseur, Böttchermeister, Bäcker und Fleischer im Nachbarort. Leider sind heute von diesen Handwerkern nur noch wenige ansässig. Auch die im Ort vorhandenen Einrichtungen wie Schule und Kindergarten wurden in den 70er und 80er Jahren in den Nachbarort Eishausen verlegt und dort zusammengefasst.

Heute gibt es in Steinfeld eine Gärtnerei, einen Baustoffhandel und Baggerbetrieb, ein Fuhrunternehmen und ein Elektrohandwerk, eine Sattlerei, eine Flaschenbierhandlung und die Gaststätte „Ehrsam’s Bierstübchen“. Noch vor 10 Jahren war die Einkehr in die Gaststätte „Zu den drei Lilien“ sehr beliebt; leider musste auch dieses Familienunternehmen aufgeben. Es war eins von zwei großen Wirtschaften, in denen in Steinfeld jährlich abwechselnd die Kirmes, das große Traditionsfest, stattfand. Das Gasthaus „Zu den drei Lilien“ war in früheren Zeiten Post und Ausspanne, bevor es mit den schwer beladenen Pferdekutschen den Berg an in Richtung Hildburghausen weiter ging.

Viele Steinfelder wirken in den örtlichen Vereinen mit. Zu ihnen gehört der Feuerwehrverein Steinfeld e.V., die Frauensportgruppe Steinfeld e.V. (umbenannt dann später in „Hupfdohlen“) und die „ Steefelder Troddeldatschen“. Letztere sind Mitglied der „Zunftstraße der Handwerkskammer Südthüringen e.V.“ und sind immer bemüht, die in Steinfeld und Umgebung bekannten Troddeldatschen weiter am Leben zu halten. Die Damen des Vereins, meistens Rentner, haben sich schon bei zahlreichen Dorffesten und anderen Gelegenheiten mit ihren handgefertigten Troddeldatschen und anderen Erzeugnissen präsentiert. Die „Troddeldatsche“ ist ein handgestrickter Strumpf in dem in jeder 7. Reihe und jeder 7. Masche abwechselnd ein gedrehtes „Trödela“ aus Schafwolle mit eingestrickt wird. Um aus diesem Strumpf einen Schuh werden zu lassen, wie es Früher Mode war, wird aus Hanfgarn eine Sohle auf einem Sockenbrett geflochten und mit viel Geschick und handwerklicher Übung mit einem vorher extra für diesen Strumpf zugeschnittenen Stoffüberzug mit der Sohle am Strumpf angenäht. Diese Handarbeit kostet bis zur Vollendung des „Troddeldatschen“ nicht nur viel Geschick sondern auch handwerkliches Können und Ausdauer. Um ein Paar Troddeldatschen anzufertigen benötigt man von der Vorbereitung bis zur Vollendung mindestens 3 Arbeitstage; es kommt auch besonders auf die Schuhgröße an.

Eine alte Tradition wurde auch durch den Feuerwehrverein 2004 wieder zum Leben erweckt. So gab es bis in die 60er Jahre am Bergloch jährlich zur Pfingstzeit ein Sängertreffen, immer veranstaltet vom ortsansässigen Gesangsverein, welches auch von den benachbarten Orten immer gerne besucht wurde. 2004 fand erstmals wieder in Anlehnung an dieses Fest,

ein Pfingstfest statt, mit Bier, Bratwurst und Blasmusik. Eine Fortsetzung soll folgen und wir wünschen dem Veranstalter hierzu immer einen schönen Sonnentag.